Verkehr

Autobahnen

Alle von der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) für den Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2030 angemeldeten Bundesfernstraßenprojekte sind in den neuen BVWP aufgenommen und auch vom Bundestag in die Ausbaugesetze übernommen worden. Darüber hinaus sind diese für die Wirtschaftsregion Südwestfalen wichtigen jetzt gesetzlich geregelten Vorhaben alle in die höchste Dringlichkeitsstufe „Vordringlicher Bedarf“ eingestuft worden.

A 1

Die Überprüfung der Tragfähigkeit vieler Autobahnbrücken hat auch im Bezirk der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) eine Reihe von Talbrücken identifiziert, die den Vorgaben nicht mehr genügen und somit saniert oder ersetzt werden müssen. 

Schwelmetalbrücke

Bei der Schwelmetalbrücke auf der Höhe der Anschlussstelle Wuppertal-Langerfeld müssen vier der sechs Fahrstreifen inklusive der dazu gehörenden Brückenpfeiler ersetzt werden.
In einer von den IHKn Hagen und Wuppertal-Solingen-Remscheid gemeinsam organisierten Informationsveranstaltung für interessierte Unternehmen stellten Vertreter der DEGES den geplanten Erneuerungsprozess vor. Nach der Fertigstellung der Fahrtrichtung Bremen 2020sind mittlerweile die zwei älteren Fahrstreifen der Brücke Fahrtrichtung Köln abgebaut und entsorgt. Zurzeit beginnt der Neubau der zwei Fahrstreifen in Fahrtrichtung Köln. 

Autobahnbrücke Hengstey

Die Brücke, die zwischen den Anschlussstellen Hagen Nord und Hagen West liegt und acht Bahngleise sowie zwei Gemeindestraßen überspannt, wurde 1960 vierstreifig gebaut und 1985 im Zuge des sechsstreitigen Autobahnausbaus auf sechs Fahrstreifen erweitert. Auch in diesem Fall haben Kontrollberechnungen ergeben, dass die alten Teile der Brücke nicht mehr tragfähig sind und ausgetauscht werden müssen. Der sechsstreifige Verkehrsfluss wird während der Bauzeit größtenteils aufrecht erhalten bleiben. Die Brücke soll im Sommer 2023 fertiggestellt sein.

A 45

Schon vor der Erarbeitung des neuen BVWP 2030 haben die Industrie- und Handelskammern Dortmund, Hagen und Siegen im Rahmen eines Masterplans A 45 auf die nicht nur für die regionale Wirtschaft große Bedeutung der Nord-Süd-Magistrale A 45 hingewiesen. In zwei Auftaktveranstaltungen in Siegen und Hagen warben die IHKs bei Mitgliedern des Bundestages und des Landtages NRW, bei Vertretern des Bundesverkehrsministeriums, des Landesverkehrsministeriums, der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg, der Kreise und kreisfreien Städte für die Instandsetzung bzw. den Neubau der zahlreichen defekten Talbrücken und für den sechsstreifigen Ausbau der Autobahn von Dortmund bis zum Gambacher Kreuz.
Mittlerweile wurde ein Beirat der Initiative Masterplan A 45 gegründet, dem Vertreter der verschiedenen Institutionen angehören. Dieser Beirat begleitet die jetzt eingeleiteten Arbeiten an der A 45 und hilft bei der Kommunikation mit den verschiedenen mit dem Autobahnbau in Verbindung stehenden Einrichtungen.
Um ihren deutlichen Willen zum Ausbau der Sauerlandlinie – wie die A 45 im Volksmund heißt – zum Ausdruck zu bringen, gründeten die drei IHKs 2017 zusammen mit den regionalen Vertretungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes und mit Unterstützung des Verkehrsministeriums NRW in Lüdenscheid ein „Bündnis für Infrastruktur“ für diese Autobahn. Seit dieser Zeit wird eine der Talbrücken der Autobahn nach der anderen ersetzt. 
Seit dem 2. Dezember 2021 ist die A45 zwischen Lüdenscheid-Nord und Lüdenscheid in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt. Der Grund sind Schäden an der Talbrücke Rahmede, die bei einer Untersuchung festgestellt wurden.
Die Vollsperrung der A 45 bei Lüdenscheid trifft die Wirtschaftsregion bis ins Mark. Das Aktionsbündnis A45 fordert den schnellstmöglichen rechtssicheren Neubau der Rahmede-Brücke auf der A45 bei Lüdenscheid. Die dauerhafte Einschränkung dieser zentralen Lebensader des Wirtschaftsstandorts belastet die Menschen, die Unternehmen und die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region unverhältnismäßig.

A 46

Auch der von der SIHK seit über 40 Jahren geforderte Lückenschluss der Autobahn A 46 zwischen Iserlohn und Neheim ist im BVWP 2030 und vom Bundestag in den korrespondierenden Ausbaugesetzen  im vordringlichen Bedarf verankert worden. Zum Bedauern der Wirtschaftsvertretung plant der Bund den östlichen Teil zwischen Menden und Neheim nur als dreistreifige Bundesstraße auf der Trasse der ursprünglich vorgesehenen Autobahn. Von Iserlohn bis Menden soll die Strecke als vierstreifige Autobahn verwirklicht werden.
Jetzt gilt es, die Planungen, für die der Landesbetrieb  NRW und die neu gegründete Autobahn GmbH des Bundes zuständig sind, voranzutreiben. Zu diesem Zweck führten Vertreter der SIHK zusammen mit Mitgliedern der Unternehmerinitiative Pro A 46 Gespräche sowohl mit dem damals amtierenden NRW-Verkehrsministern Michael Groschek als auch mit Henrik Wüst in Düsseldorf.
Beide Minister sprachen sich für den Ausbau des Lückenschlusses aus.
Das von der vorletzten rot-grünen Koalition entworfene Modell der „Bündnisse für Infrastruktur“ führte der letzte NRW-Verkehrsminister Wüst unter dem Namen „Bündnis für Mobilität“ fort.
Dies nahmen die IHKs Arnsberg und Hagen zum Anlass, für den Lückenschluss der A 46 zwischen Hemer und Neheim zusammen mit den regionalen Vertretungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes  ein „Bündnis für Mobilität“ zu gründen.  Im März 2018 erfolgte im Beisein des damaligen NRW-Verkehrsminister Wüst der Gründungsakt im Grohe Technology Center in Hemer. Dem Bündnis schlossen sich zahlreiche wirtschafts- und bürgernahe Zusammenschlüsse an. Mittlerweile haben  bereits 20 Einrichtungen ihre Mitarbeit zugesagt. Es steht weiterhin allen Interessierten offen, sich zu beteiligen.
Im Juni 2018 veranstaltete das NRW-Verkehrsministerium ein erstes Infrastrukturforum in Essen. Ziel dieses Treffens der Vertreter der Bündnisse war die gegenseitige Information über die Planungen und die Baufortschritte der einzelnen Projekte sowie der Ausstauch über die Erfahrungen in Sachen frühzeitige Information der Öffentlichkeit.
Um die Öffentlichkeit frühzeitig über den Fortschritt in Sachen A 46 zu informieren, gründete der Landesbetrieb Straßenbau NRW Ende 2018 zusammen mit der Autobahn GmbH ein Dialog Forum 46sieben, in dem auch die SIHK  mit arbeitet. In der ersten Phase durchlaufen alle Teilnehmer des Dialog Forums alle Planungsschritte bis zum Linienbestimmungsverfahren.
Dieses fehlende Stück Autobahn würde die beiden wirtschaftlich sehr starken Regionen märkisches Südwestfalen und das Sauerland miteinander verbinden und den Weg in die östlichen Wirtschaftsregionen Deutschlands sowie die östlichen Nachbarstaaten erheblich verkürzen. Des Weiteren würden dadurch die B 7 und die, an dieser Strecke gelegenen, Ortsdurchfahrten vom Schwerverkehr weitgehend entlastet.
Deshalb fordert die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK) im Namen ihrer Mitgliedsunternehmen, schnellstmöglich mit dem Lückenschluss zu beginnen.
Trotz allem und obwohl dieses Autobahnstück sich im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans befindet, gestaltet sich die Planung und hier schon die Linienbestimmung auf Grund von Belangen des Naturschutzes und der Anwohner als äußert schwierig.
Zur frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung haben die Autobahn GmbH und der Landesbetrieb Straßen NRW das Dialog Forum “46 sieben” ins Leben gerufen, in das alle relevanten Bevölkerungsgruppen eingebunden sind.