Wir setzen ein Zeichen für Weltoffenheit: 27-%-Logo zeigt hohen Anteil von Erwerbstätigen mit Migrationshintergrund. Lesen Sie mehr dazu!
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Pressemeldung Nr. 17 vom 23.04.2024

IHK Düsseldorf bringt Gouverneur von Kentucky mit deutschen Unternehmen an einen Tisch

Vom Kentucky River an den Rhein: Andy Beshear, Gouverneur des US-Bundesstaates Kentucky, war am Dienstag (23.04.2024) zu Gast in Düsseldorf.
Bei der IHK traf er sich mit Unternehmensvertreterinnen und -vertretern zum Roundtable-Gespräch und trug sich anschließend ins Goldene Buch der IHK ein. Der Gouverneur gehört den Demokraten an und ist seit 2019 im Amt.
Das Engagement deutscher Firmen in den USA hat sich in den vergangenen Jahren stark intensiviert. Auch einige Unternehmen aus der Region haben bereits in den Vereinigten Staaten investiert und sind im Bundesstaat Kentucky ansässig – darunter der Düsseldorfer Henkel-Konzern sowie die GOTEC Gorschlüter GmbH aus Wülfrath. Weitere Firmen siedeln sich aktuell in Kentucky an. Anlass genug, sich einmal transatlantisch über die wirtschaftlichen Chancen und Herausforderungen für beide Seiten auszutauschen.
Empfangen wurde die amerikanische Delegation von IHK-Vizepräsident Dirk Lindner und Ralf Schlindwein, Geschäftsführer International der IHK Düsseldorf. Die beiden Gastgeber begrüßten außerdem 20 deutsche Unternehmensvertreterinnen und -vertretern unterschiedlicher Branchen, die am Roundtable-Gespräch mit dem Gouverneur teilnahmen, um sich über aktuelle Entwicklungen in Kentucky zu informieren. Umweltthemen und Entwicklungen in den Bereich Automotive und Elektromobilität standen ganz oben auf der Agenda.
Aktuell profitieren deutsche Unternehmen enorm von den Anreizen der amerikanischen Wirtschaftspolitik. Neun von zehn dort ansässigen deutschen Unternehmen erwarteten wachsende Umsätze für das aktuelle Geschäftsjahr, zitierte Lindner in seinem Grußwort die aktuellen Zahlen aus dem German-American Business Outlook der Deutsch-Amerikanischen Handelskammer. In den vergangenen Jahren war Deutschland nach Japan und Canada der drittgrößte Investor in den Vereinigten Staaten.
„Der Hauptgrund für diese starke Präsenz deutscher Unternehmen in den USA ist die Größe des Marktes. Man möchte mit der Produktion so nah wie möglich am Kunden sein und schneller auf lokale Marktbedürfnisse eingehen können“, so Lindner. Für NRW-Unternehmen steht die USA bei Exporten auf Platz 3, bei Importen auf Platz 4 der Handelspartner. Im IHK-Bezirk Düsseldorf sind über 400 Unternehmen aus den USA angesiedelt.
Gouverneur Beshear erläuterte in seiner Keynote zur Wirtschaftspolitik in den USA seine Strategie der grünen Transformation und zeigte auf, welche Chancen sich dadurch insbesondere für deutsche Unternehmen ergeben.
„Ich bin erfreut und dankbar über meinen heutigen Besuch bei der IHK Düsseldorf. Die IHK Düsseldorf ist einer der größten IHKs in Deutschland und wir fühlen uns geehrt, dass wir heute Unternehmen aus NRW treffen konnten, die bereits maßgebliche Investitionen in Kentucky haben und einen wertvollen Beitrag z. B. im Bereich Arbeitsplätze für unsere Region leisten“, bekräftigte Beshear. Die genannten Chancen werden bereits jetzt genutzt. Beste Beispiele: Henkel betreibt in Kentucky ein modernes Logistik-Zentrum.
Der Sog nach Amerika belege jedoch auch, dass Deutschland seine Hausaufgaben in Bezug auf die wirtschaftliche Attraktivität nicht gemacht habe, erklärte Lindner. „Die deutsche Politik muss jetzt für bessere strukturelle Rahmenbedingungen sorgen, damit wir als Standort wieder wettbewerbsfähig werden,“ sagte er. Von der Attraktivität Düsseldorfs konnten die Gastgeber den amerikanischen Besuch überzeugen. Nach dem Besuch in der IHK besichtigte der Gouverneur das Düsseldorfer Henkelwerk.
Pressemeldung Nr. 16 vom 15.04.2024

IHK zum Haushaltsplanentwurf Velbert

Haushaltsplanentwurf der Stadt Velbert: IHK warnt vor Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes - Haushaltsausgleich sollte auf anderem Weg erfolgen
Der Stadt Velbert gelingt trotz Unterfinanzierung der zugewiesenen Aufgaben ein struktureller Ausgleich ihres Haushaltsplanentwurfs für das Jahr 2024. Der Entwurf des Haushaltsplans beinhaltet eine vorgeschlagene Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes von 440 auf 475 Punkte. Die IHK Düsseldorf rät dem Velberter Stadtrat, diesem Vorschlag der Verwaltung nicht zu folgen. Die IHK appelliert stattdessen dafür, für 2024 auf die Ausgleichsrücklage zurückzugreifen, um der lokalen Wirtschaft eine Brücke zu bauen. Die Wirtschaft vor Ort gilt es aufgrund der Stagnation zu entlasten, um den prognostizierten wirtschaftlichen Aufschwung nicht zu gefährden.
Für die IHK Düsseldorf ist es finanzwirtschaftlich zwar nachvollziehbar, dass die Verwaltung Velberts neben anderen haushaltssichernden Ansätzen auch die Erhöhung von Steuerhebesätzen vorschlägt. Die vorgeschlagene Hebesatzerhöhung würde jedoch in der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Situation diejenigen Akteure belasten, die bereits heute das Gros der Steuerzahlungen leistet. „Ein Haushaltsausgleich auf Kosten der lokalen Wirtschaft ist in der jetzigen Situation Gift für den Wirtschaftsstandort. Zumal die Unternehmen durch die höhere Grundsteuer B bereits doppelt belastet sind“, unterstreicht Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf.
Damit die Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes verhindert werden kann, bleibt der Politik die Möglichkeit, zunächst zu sparen, dann selbst bestimmte Entgelte erstmals zu erheben bzw. zu erhöhen und erst abschließend über Steuererhöhungen nachzudenken.
Da das Sparpotential der Stadt weitgehend ausgeschöpft sein dürfte, trägt die IHK den Vorschlag der Verwaltung mit, ab 2025 wieder Kitabeiträge für diejenigen Bürgerinnen und Bürger einzuführen, die über ein Jahreseinkommen von 80.000 Euro verfügen. Darüber hinaus empfiehlt die IHK, auch weitere Entgelte auf Erhöhungspotentiale hin zu überprüfen, sofern dies noch nicht geschehen ist.
Die IHK rät für einen ausgeglichenen Haushalt zum Rückgriff auf die Ausgleichsrücklage im Jahr 2024, um die heimische Wirtschaft mit Blick auf den prognostizierten Aufschwung zu unterstützen. Davon würde die Stadt direkt profitieren: Sobald sich eine wirtschaftliche Erholung einstellt, würden die Gewerbesteuerzahlungen in Velbert steigen.
Pressemeldung Nr. 15 vom 11.04.2024

IHKs helfen Unternehmen durch den Lieferketten-Dschungel

Neues Netzwerk der IHK Düsseldorf und Mittlerer Niederrhein

Die Gestaltung von umweltgerechten und transparenten Lieferketten gehört für Unternehmen zu einer der größten Herausforderungen im Nachhaltigkeitsmanagement. Seit dem 1. Januar 2023 gilt in Deutschland das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, das zur Einhaltung von Nachhaltigkeitsaspekten verpflichtet. Das Gesetz umfasst mittlerweile Unternehmen mit 1.000 Beschäftigten im Inland, aber auch deren Zulieferer und weitere Unternehmen in der Lieferkette.
Damit die Unternehmen im Lieferketten-Dschungel den Überblick behalten, setzen die IHK Düsseldorf und die IHK Mittlerer Niederrhein ein neues Netzwerk „Nachhaltiges Lieferkettenmanagement“ auf. Bei der Auftaktveranstaltung am 11. April steht der Informationsaustausch über aktuelle, regulatorische Rahmenbedingungen im Vordergrund. Denn jüngst wurden auf EU-Ebene die Weichen für die sogenannte Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) gestellt, die in einigen Bereichen über das deutsche Gesetz hinausgeht.
„Wir bringen die Verantwortlichen aus den Unternehmen miteinander und mit externen Fachleuten ins Gespräch. Damit unterstützen wir unsere Unternehmen auf ihrem kontinuierlichen Weg zu mehr Nachhaltigkeit in ihrem Lieferkettenmanagement“, sagt Ralf Schlindwein, Geschäftsführer International bei der IHK Düsseldorf.
Durch die ein Mal pro Quartal stattfindenden Netzwerktreffen können sich Unternehmen miteinander vernetzen und voneinander lernen. Durch ein digitales, durch die IHKs gemanagtes Netzwerkformat besteht die Chance, unbahängig von den physischen Treffen, jederzeit miteinander in den Austausch zu kommen. Bereits 2021 haben die Partner mit der Entwicklung eines IHK Zertifikatslehrgangs „Nachhaltiges Lieferkettenmanagement“ einen wichtigen Impuls zur Schulung von Unternehmen geleistet, der 2022 auch mit dem Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte ausgezeichnet wurde.
„Damit setzen wir unser Engagement und unsere Zusammenarbeit mit der Entwicklungspolitik bei diesem für Unternehmen enorm wichtigen Thema konsequent fort. Mit Good-Practice-Beispielen wollen wir zeigen, wie wichtig Unternehmen ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement ist“, sagt Stefan Enders, Leiter des Bereichs International der IHK Mittlerer Niederrhein.
Das neue IHK-Netzwerk „Nachhaltiges Lieferkettenmanagement“ wird in Kooperation mit dem Business Scout for Development der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung (AWE) in NRW umgesetzt. „Unternehmen, die ihre Lieferkette nach ökologischen und sozialen Grundsätzen gestalten, verbessern somit auch ihre Reputation“, sagt Oliver Wagener, der als Business Scout der AWE Partner des neuen IHK-Netzwerkes ist und die Angebote der Entwicklungszusammenarbeit einbringen wird.

Pressemeldung Nr. 14 vom 08.04.2024

IHK Düsseldorf beteiligt sich an DIHK-Kampagne

und bekennt sich mit demonstrativer Logo-Kürzung zu Vielfalt und Weltoffenheit in der deutschen Wirtschaft

Die IHK Düsseldorf beteiligt sich an der Kampagne ihrer Dachorganisation, der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und setzt ein Zeichen gegen rechtsextreme Tendenzen. Vorübergehend gestaltet sie ihr Logo um. „27 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund. Sie sind fester Bestandteil unserer Gesellschaft und unserer Belegschaften. Wir wollen und können in den Betrieben auf sie nicht verzichten”, sagt DIHK-Präsident Peter Adrian. „Nur mit diesen 27 Prozent kommen wir auf 100 Prozent Leistung in der Wirtschaft. Und das machen wir mit dieser Aktion unmissverständlich klar. Aus den IHKs, den Unternehmen und anderen Wirtschaftsverbänden haben wir vielfach den Wunsch gehört, ein entsprechendes Signal zu setzen. Das wollen wir tun und rufen dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen.”
27 Prozent von uns – #KeineWirtschaftOhneWir ist der Titel der Kampagne, die mit einer Logo-Kürzung um 27 Prozent deutlich macht, dass diese 27 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland einen Migrationshintergrund haben. „Vielfältige multikulturelle Teams sind nicht nur eine Antwort auf den Fach- bzw. Arbeitskräftemangel“, sagt IHK-Präsident Andreas Schmitz. „Sie gehören auch zum Selbstverständnis der IHK Düsseldorf, die aufgrund ihres internationalen Wirtschaftsstandortes für Weltoffenheit einsteht.“
Heute tragen mehr als zwölf Millionen Menschen mit Migrationshintergrund zum Wohlstand des Landes bei. Knapp eine Million Menschen davon sind selbstständig tätig. Besonders bei Unternehmensgründungen sticht der Anteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte hervor. In den vergangenen zehn Jahren lag die Gründungsquote unter Migranten mit etwa zehn Prozent fast doppelt so hoch wie bei Menschen ohne Migrationshintergrund (knapp sechs Prozent). 
„Im Rheinland sind wir mit Blick auf die Anzahl an Selbständigen mit Migrationshintergrund Spitzenreiter in Nordrhein-Westfalen*. Das ist ein klares Signal dafür, dass Menschen mit Einwanderungsgeschichte ein wichtiger Teil unseres Wirtschaftsstandortes sind“, sagt Andreas Schmitz.
Neben dem klaren Signal gegen Extremismus müssen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft nach den Worten von Adrian auch die Ursachen für Frust und Verunsicherung angehen. „Wir brauchen konkrete Lösungen, damit sich Regionen, Branchen und Menschen nicht abgehängt fühlen oder es gar wirklich sind”, mahnt Adrian. Dazu gehören eine zukunfts- und wettbewerbsfähige Wirtschaftspolitik, der Ausbau der Infrastruktur und mehr Tempo bei allen Entscheidungen. „Nur gemeinsam können wir die anstehenden Herausforderungen stemmen.“
Machen Sie mit und setzen Sie auch mit Ihrem Logo ein deutliches und bundesweites Zeichen für Vielfalt und Weltoffenheit in der deutschen Wirtschaft.
https://27prozentvonuns.de
*Quelle: 10. Kommentierte Zuwanderungs- und Integrationsstatistik Nordrhein-Westfalen.