Wir setzen ein Zeichen: Die IHKs in Schleswig-Holstein bekennen sich mit Logo-Kürzung um 27 Prozent zu Vielfalt und Weltoffenheit in der deutschen Wirtschaft. Lesen Sie mehr dazu!

Nr. 75701
8. Mai 2024

Norddeutsche Wirtschaft fordert Entlastungen - IHK Nord veröffentlicht Positionen zur Europawahl

Entlastungen für Unternehmen schaffen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern – das ist die zentrale Botschaft, die die Wirtschaft im Norden einen Monat vor den Wahlen zum EU-Parlament an die Brüsseler Politik richtet. Durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind die globalen geopolitischen und geoökonomischen Konfliktlinien sichtbarer geworden, welche den für die europäische Wirtschaft zentralen Freihandel bedrohen. Gleichzeitig steht Europa vor der Herausforderung, die Transformation der Wirtschaft zur Klimaneutralität ökonomisch sinnvoll zu gestalten.
“Die Legislaturperiode 2024 bis 2029 wird fundamentale Weichenstellungen für Europa mit sich bringen. Um Norddeutschland mit seinen zahlreichen Standortvorteilen im Herzen Europas zu stärken, müssen Unternehmen deutlich entlastet und vor allem nicht weiter belastet werden. Die Umsetzung der Initiativen aus dem Green Deal verlangt den Unternehmen, gerade den KMU, viel ab. Regulierungen und Vorgaben, die europäische Wirtschaftsstandorte im internationalen Wettbewerb benachteiligen, müssen abgebaut werden“, sagt Dr. Bernhard Brons, Vorsitzender der IHK Nord.
Die norddeutsche Wirtschaft fordert eine verbesserte Energiesicherheit und -souveränität auf europäischer Ebene. Hierzu gehört, dass die Produktion von Schlüsseltechnologien der Energiebranche in Europa gehalten und sichergestellt wird, dass die EU für eine klimaneutrale Wirtschaft gerüstet ist, gerade auch bei dem für Norddeutschland wichtigen Thema Offshore-Wind. Gleichzeitig benötigt die Wirtschaft im Norden wettbewerbsfähige Energiepreise. Die Weiterentwicklung des europäischen Strommarktdesigns ist für den Erfolg der Energiewende elementar. Dort, wo der erneuerbare Strom zu geringen Kosten produziert wird, muss er auch günstig an die regionalen Verbraucher weitergegeben werden können.
Für den deutschen Außenhandel ist Norddeutschland die wichtigste Drehscheibe. Mehr als zwei Drittel des seewärtigen deutschen Außenhandels werden über die norddeutschen Seehäfen abgewickelt, oftmals in den europäischen Binnenmarkt. Eine Vertiefung und Stärkung des Binnenmarktes sollten daher oben auf der europäischen Agenda stehen. Nicht zuletzt erwartet die hiesige Wirtschaft eine Vereinfachung von Marktzugängen durch den Abschluss von zentralen Freihandelsabkommen, wie dem Mercosur-Abkommen in der kommenden Legislaturperiode.
Die IHK Nord, der Zusammenschluss aus dreizehn norddeutschen Industrie- und Handelskammern, beteiligt sich an der Debatte um einen zukunftsfähigen europäischen Wirtschaftsraum und eine starke Europäische Union. Zum Europatag am 9. Mai, und damit genau einen Monat vor der Europawahl in Deutschland am 9. Juni, überreicht die IHK Nord ihre europapolitischen Forderungen an die norddeutschen Kandidierenden.
Seit 1957 hat die Europäische Union Großartiges erreicht: Die Friedenssicherung, den Binnenmarkt und eine gemeinsame Währung – dies feiert auch die Wirtschaft im Norden am Europatag. In den vielen Krisen der letzten Jahre hat Europa seine Stärke bewiesen. Nun gilt es, diese Stärke zu wahren und durch Deregulierung und Bürokratieabbau endlich agiler zu werden.  Die konkreten Forderungen der Wirtschaft berücksichtigen spezifisch norddeutsche Aspekte in diesen fünf IHK Nord-Schwerpunktthemen: Maritime Wirtschaft, Energie, Außenwirtschaft, Ernährung und Tourismus.
Die Europapolitischen Positionen der IHK Nord sowie Gesprächsveranstaltungen mit den norddeutschen Kandidierenden für die Europawahl stehen online unter: https://www.ihk-nord.de/europa-poltik
Fragen bitte an:
Anna-Louise Schröder
Telefon: 040 36138 385
schroeder@ihk-nord.de
Medieninformation der IHK Nord vom 8. Mai 2024
4. Mai 2024

"Qualität zahlt sich immer aus": IHK Schleswig-Holstein zeichnet erfolgreiche Absolventen aus

“So, wie der Mittelstand das Rückgrat unserer Wirtschaft ist, sind Sie das Rückgrat des Mittelstandes.“ Mit diesen Worten zeichnete Hagen Goldbeck, Präsident der IHK Schleswig-Holstein bei der ersten landesweiten Meisterfeier der Industrie- und Handelskammern Flensburg, Kiel und Lübeck gemeinsam mit Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen rund 300 Absolventinnen und Absolventen der Fortbildungsprüfungen 2023 aus. „Dank Ihrer hohen Qualifikation sind Sie für Ihre Arbeitgeber Gold wert. Der sich immer mehr verstärkende Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und die zunehmende Betreuung komplexer automatisierter Prozesse lässt sich am besten von gut ausgebildeten Fachkräften wie Ihnen bewältigen“, betonte Goldbeck.
Dank dieser motivierten, lern- und leistungswilligen sowie verantwortungsbewussten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird sich die Wirtschaft in Schleswig-Holstein auch weiterhin behaupten. Goldbeck: “Die meisten Länder haben kein Aus- und Weiterbildungssystem mit dieser hohen Qualität – und Qualität wird sich am Ende immer durchsetzen.” Zugleich rief er die Meister, Betriebs- und Fachwirte dazu auf, auch über den Schritt in die Selbstständigkeit nachzudenken. “Die höhere Qualifikation ist eine gute Grundlage für die Verwirklichung eigener Ideen an der Spitze eines Unternehmens und die Leitung eines Teams. Lebenslanges Lernen und höhere Qualifikation werden sich in Ihrem weiteren Berufsleben für Sie auszahlen.”
Claus Ruhe Madsen, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, betonte: “Der Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein ist in den kommenden Jahren auf begabte junge Menschen wie Sie angewiesen, um dem Fachkräftemangel entschieden entgegenzusteuern. Der Mangel ist jetzt schon da, allerdings können wir dank Ihrer hervorragenden Leistungen, Ihrem Engagement und Ihrer Motivation optimistisch auf die kommenden Jahre schauen. Sie sind das Rückgrat und die Zukunft dieses Landes. Ihre herausragenden Fähigkeiten und Fachkenntnisse werden dringend benötigt. Hier im echten Norden wird sich zukünftig viel bewegen, daher brauchen wir noch mehr Menschen wie Sie in Schleswig-Holstein!“
Insgesamt haben im vergangenen Jahr knapp 800 Männer und Frauen die Aufstiegsfortbildungs-Prüfungen erfolgreich vor einer der drei IHKs bestanden. Mehr als ein Drittel von ihnen nahm gemeinsam mit Angehörigen an der Feierstunde in der Lübecker Musik- und Kongresshalle teil. “Mit unserer Meisterfeier stellen wir vor einem großen Publikum die besondere Leistung unserer Fachkräfte heraus, die parallel zum Beruf, Familie und Hobby eine Weiterbildung absolviert und erfolgreich bestanden haben“, betonte Goldbeck.
Beigefügt finden Sie ein Foto zur redaktionellen Verwendung. Zu sehen sind Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (links) sowie Hagen Goldbeck, Präsident der IHK Schleswig-Holstein (von rechts), und Lars Schöning, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Lübeck, bei der Übergabe der Meister-Urkunden an die Absolventen des Jahres 2023
Foto: IHK/guidokollmeier.com
Medieninformation der IHK Schleswig-Holstein vom 4. Mai 2024
24. April 2024

IHK-Konjunkturbericht: Beschwerlicher Weg aus der Krise

Die Wirtschaft in Schleswig-Holstein kämpft sich nur langsam aus der Krise. Der IHK-Konjunkturklimaindex steigt im 1. Quartal 2024 von 84,5 auf 93,0 Punkte, bleibt damit jedoch weit unter seinem langjährigen Mittel von 107,9 Punkten. Noch immer werden die Zukunftsaussichten als belastend gewertet, allerdings nicht mehr so drastisch wie in den Quartalen zuvor. „Die negativen Zukunftsaussichten der letzten Zeit schlagen sich nun stärker in der Bewertung der aktuellen Situation nieder“, sagt Hagen Goldbeck, Präsident der IHK Schleswig-Holstein.
Als größtes Risiko bewerten die Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. 65 Prozent sehen darin einen gravierenden Wettbewerbsnachteil. Noch nie wurde – seit Beginn der Befragungen in den 90er Jahren – das wirtschaftspolitische Umfeld von so vielen Unternehmen als Hindernis gewertet. Damit wird der Fachkräftemangel nach vielen Quartalen als das Hauptrisiko abgelöst, doch für 60 Prozent der Betriebe bleibt auch dieser riskant. „Unsere Forderung an die Politik ist bekannt: Wir brauchen günstigere Bedingungen für Unternehmen, damit eine Trendwende gelingen kann“, sagt Hagen Goldbeck.
Mehr Unternehmen als im Vorquartal beurteilen ihre Finanzlage als problematisch: Fast ein Drittel hat mit Finanzierungsproblemen zu kämpfen. Dabei sind die Unternehmen vor allem von Eigenkapitalrückgang (16 Prozent) und von Liquiditätsengpässen (14 Prozent) betroffen. 31 Prozent der Firmen berichten darüber hinaus, dass ihre Möglichkeiten der Finanzierung beeinträchtigt sind. Als negative Einflussfaktoren werden vor allem die Zinshöhe (22 Prozent), aber auch Dokumentationspflichten (9 Prozent) genannt.
Insbesondere die Industrie ist von rückläufigen Aufträgen und sinkenden Erträgen betroffen. Nach wie vor kommt der Konsum nicht in Schwung, sodass auch die Lage für den Einzelhandel angespannt bleibt. Auch im Verkehrsgewerbe ist die Situation weiterhin prekär.
Für die Konjunkturumfrage im ersten Quartal 2024 haben die IHKs Flensburg, Kiel und Lübeck rund 4.100 Unternehmen in ihren Bezirken angesprochen. 1.003 haben sich an der Umfrage beteiligt und ihre Einschätzungen geteilt. Das entspricht einer Rücklaufquote von 25 Prozent.
Medieninformation der IHK Schleswig-Holstein vom 24. April 2024
19. März 2024

Mehr Ostseeschutz auch ohne Nationalpark möglich!

Die IHK Schleswig-Holstein begrüßt die Entscheidung der Landesregierung, die Pläne für einen Nationalpark Ostsee nicht weiter zu verfolgen.
“Der vom MEKUN angestoßene Konsultationsprozess hat die Zielsetzung, die mit der Einrichtung eines Nationalparks für den Ostseeschutz erreicht werden soll, nicht hinreichend dargelegt. Dieses missglückte Format hatte am Ende aber doch noch sein Gutes: Wir haben Versprechen erhalten, die die berechtigten und notwendigen Interessen des Naturschutzes mit denen der gewerblichen Wirtschaft zusammenführen. Gleichwohl sollte eine sorgfältige Überprüfung und umfassende Diskussion der eingereichten Empfehlungen erfolgen“, sagt Hagen Goldbeck, Präsident der IHK Schleswig-Holstein.
Von besonderer Bedeutung für die IHKs seien folgende Zusagen:
  • Die touristische Nutzung, insbesondere Aktivitäten wie Wassersport und Sportfischerei, bleiben weiterhin möglich. Einschränkungen sind lediglich für die Wintermonate vorgesehen.
  • Weder die Erreichbarkeit der Häfen noch die Nutzbarkeit der Schifffahrtswege auf der Ostsee werden beeinträchtigt.
  • Auch zukünftig bleiben – außerhalb der strengen Schutzzonen – innovative Entwicklungen und deren Nutzung durch die Maritime Wirtschaft und Wissenschaft möglich.
  • Die neben dem Naturschutz für die Ostsee wesentlichen Themen Eutrophierung (erhöhter Nährstoffeintrag von Land) und Munitionsbergung werden ebenfalls prioritär weiter vorangetrieben.
Goldbeck: “Der Worst Case ist aus Sicht der Wirtschaft zunächst abgewendet. Die gefundene Alternative mit moderat erweiterten und neu formierten Naturschutzgebieten unter Einbeziehung von NATURA 2000 – Gebieten greift etablierte Strukturen auf und entwickelt diese weiter. Der Vorschlag zeigt, dass mehr Ostseeschutz auch ohne Nationalpark möglich ist. Wir werden die Belange der gewerblichen Wirtschaft als IHKs im Beteiligungsverfahren zum Verordnungsentwurf konkret einbringen und vertreten.“
Medieninformation der IHK Schleswig-Holstein vom 19. März 2024
15. März 2024

Phishing-Kampagne greift gezielt Mitgliedsunternehmen der IHKs in Schleswig-Holstein an

Die IHKs in Deutschland und ihre Mitgliedsunternehmen sind erneut von einem besonders ausgefeilten Phishing-Angriff betroffen. Ziel des Angriffs ist nach aktuellen Erkenntnissen das Erlangen von Daten der betreffenden Unternehmen, darunter Kontoinformationen. Vom Öffnen der in den E-Mails enthaltenen Links oder einer Dateneingabe ist daher dringend abzuraten. Ein gezieltes Blockieren dieser E-Mails seitens der IHKs in Schleswig-Holstein ist technisch nicht möglich, weshalb die IHKs ihre Mitgliedsunternehmen zu besonderer Wachsamkeit aufruft. Bereits im Dezember letzten Jahres hatten Angreifer mit einer sehr ähnlichen Methode versucht, sich Daten von Unternehmen zu erschleichen.
Auch zahlreiche Unternehmen in Schleswig-Holstein erhalten im Rahmen des Angriffs vorgeblich von den IHKs versendete E-Mails mit dem Betreff Industrie- und Handelskammer Daten Aktualisierung. In der Nachricht fordern die Angreifer unter dem Vorwand einer angeblich erforderlichen Aktualisierung von Kontaktdaten zu einer Dateneingabe auf. Mit Klick auf den in den E-Mails hinterlegten Link öffnet sich ein Website-Formular, das dem Design der IHKs in Schleswig-Holstein nachempfunden ist und neben allgemeinen Unternehmensdaten die Namen von Ansprechpersonen sowie Kontoinformationen abfragt.
Nach aktuellem Kenntnisstand werden im Rahmen der Phishing-Kampagne zwar keine hochsensiblen Daten wie beispielsweise Kennwörter abgefragt, ebenfalls wird der Betrugsversuch scheinbar nicht zum Verteilen schadhafter Software genutzt. Von einem Öffnen der Links oder gar einer Dateneingabe rät die IHK Schleswig-Holstein jedoch dringend ab. Es ist nicht auszuschließen, dass die Betreiber der Phishing-Kampagne die so erlangten Daten für künftige Angriffe auf die Wirtschaft in Schleswig-Holstein verwenden. Dazu zählen insbesondere sogenannte Social-Engineering-Angriffe, bei denen sich Angreifer ihr zuvor erlangtes Wissen für Betrugsversuche, das Erschleichen sensibler Informationen oder andere kriminelle Zwecke zunutze machen.
Der zentrale IT-Dienstleister der IHKs, die IHK-GfI, hat den Hosting- sowie Domaindienstleister der Betrugswebsite bereits kontaktiert und über den Betrugsversuch informiert. In der Regel deaktivieren Dienstleister solche Websites nach begründeten Hinweisen innerhalb weniger Tage – wie auch bei der Angriffswelle im Dezember 2023 geschehen. Da das erneute Aufsetzen derartiger Websites für Angreifer keine große technische Herausforderung darstellt, empfiehlt die IHK Schleswig-Holstein ihren Mitgliedsunternehmen weiterhin eine dauerhaft hohe Wachsamkeit für Phishing-E-Mails, Social-Engineering- und weitere Betrugsversuche.
IHK Schleswig-Holstein
Die IHK Schleswig-Holstein ist die Arbeitsgemeinschaft der IHKs Flensburg, Kiel und Lübeck. Die IHK Schleswig-Holstein ist der zentrale Ansprechpartner für alle Fragestellungen zum Thema Wirtschaft, die mehr als nur regionale Bedeutung haben. Zu diesen Themen bündelt sie die Meinung der drei IHKs in Schleswig-Holstein, so dass diese gegenüber Politik und Verwaltung mit einer Stimme für die Wirtschaft im Lande sprechen. Die IHK Schleswig-Holstein nimmt die Interessen von 175.000 Unternehmen mit rund 750.000 Arbeitnehmern wahr.
Medieninformation der IHK Schleswig-Holstein vom 15. März 2024